Der Tod ist ein uralter Fluch Den keine Kirmes übertönt Befremdlich und eigen der Klang Wie Echo im Unterholz Wie Walgesang. Er lässt geliebte Kinder Ihrer Krankheit erliegen Eltern heillos zurück. Für die Trauer existiert kein Wort. Sterben im Alter ist längst kein Glück Forscher, Mediziner Sie wollens grade biegen Schnibbeln an Dir wie Schneider Wibbel Im Akkord. Im Wahn kurz mal den Tod besiegen Tragen sie Dich stückweis fort. Ach Freundchen Du musst dran glauben Geh besser zuvor Mit Dir ins Moor Präparier Dich als schöne Leich. Apropos den Tod besiegen: Da gabs ja mal den Lazarus. Der Typ der ihn vom Tod erweckte Erstickte an einem Kuss. Dein Gefängnis ist der Leib die Zeit Ein anderes betrachtet von außen Das ist die Ewigkeit Es gibt kein Drinnen im Draußen Deine Mutter ist zehn Tage tot Dein Vater meldet sich krank Und Du schaust jünger wie zwölf Kommst nicht zu Dir bist nicht bei Dir Zeigst Dich noch beflissener und eiliger Und ich weiß nix das hilft: Dass mein Vater nächtens Nachdem er Jahre tot ist Nur noch freundlich zu mir spricht Dir zu sagen brauchst Du nicht: Meiner war lebtags kein Heiliger. Die Verse sind außer Form Schlecht ans Holz geheftet zerfasert. Warum nicht auf den Tod das schieben Der jeden Vorhang zerreißt? Wozu ich Verse schreib? Na damit was von mir überbleibt Ein verfluchter Vers mich überlebt Das ist die Idee und heißt: Timor mortis conturbat me. A.R. 29.6.23