Die braven Leute
Geißeln die Verhältnisse
Als zu human in
Hiesigen Gefängnissen.
Sie gäben gern Insassen
Trocken Brot zu essen,
Derweil sie selbst
Mit frischer Luft
Nix anzufangen wissen.
Die braven Leut’
Schaun runter auf die Flaschensammler,
Wohl wissend
dass sich’s nicht gehört
Auf irgendwen herabzusehn.
Der Müll jedoch, den die verwerten,
Bleibt ja doch ihr Eigentum:
Also verbietet sich
Den Fleiß des Sammlers preisen.
Pfand liegt nie so auf der Straße rum,
So warnen die Gelehrten
Wie die Wirtschaftsweisen.
Die braven Leut’
Steh’n stetig auf der guten Seite.
Dort steh’n die meisten Leute.
Dreht und weist ein Mann den Weg
Für Halbgescheite,
Siehst Du bald die braven Leut’
Mit Halbgescheiten geh’n.
Die braven Leute
Schneiden niemals Dir die Vorfahrt ab.
Doch tu nie ihnen das,
Du schaufelst Dir Dein Grab.
Den braven Mann
Nimmt niemand mehr an die Kandare.
Der legt jeden gottverdammten Morgen
Bei sich selbst das Zaumzeug an.
Und die gelebte Wut,
Auf den, der das nicht tut,
Verzeichnet ihn als Menschen.
A.R.